Dass ernährungstherapeutische Behandlungsmaßnahmen einen Krankheitsverlauf entschieden beeinflussen können, ist wissenschaftlich belegt. So bestätigte die Schweizer EFFORT-Studie aus dem Jahr 2019 zum Beispiel, dass eine gezielte Ernährungskur im Vergleich zu herkömmlicher Krankenhauskost das Risiko von Therapiekomplikationen ebenso wie die Sterberate während der klinischen Behandlung deutlich senkt. Darüber hinaus kann eine Ernährungstherapie auch der eigentliche Schlüssel zur Genesung sein.
Zur Kurvariante der Adipositas Ernährungstherapie gibt es kaum alternative Behandlungsformen. Denn der ernährungstherapeutische Ansatz, durch eine kalorienreduzierte Diät Gewichtsprobleme zu beheben, ist unabdingbar für die erfolgreiche Behandlung von Übergewicht. Eine präventive Funktion haben therapeutische Diäten in diesem Zusammenhang mit Blick auf Herz- und Gefäßkrankheiten wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck.
Vorbeugen lassen sich mit einer kurinternen Ernährungsanleitung auch Symptome und Krankheitsschübe bei Lebensmittelunverträglichkeiten wie Glutenunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz. Hier spielt das Weglassen von Triggern unter den Lebensmittelinhaltsstoffen eine wichtige Rolle für die Symptomfreiheit des Patienten. Und auch Essstörungen und auf Stoffwechselstörungen basierende Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus machen eine therapeutische Ernährungsumstellung zwingend erforderlich.
Besonders interessant ist die Wirkung diätischer Ernährung bei bestehenden Entzündungs- und Infektionskrankheiten. Erst kürzlich fand eine Kontrollstudie des US-amerikanischen Ernährungsmagazins BMJ Nutrition, Prevention & Health heraus, dass eine pflanzenbasierte Kost die Gefahr schwerer Krankheitsverläufe bei COVID-19 reduziert. Zurückzuführen ist das auf die gezielte Zufuhr immunstärkender Lebensmittel, zu denen neben Obst und Gemüse auch gesunde Proteine aus Fisch und Meeresfrüchten gehören. Bei chronischen Magen-Darm-Entzündungen (z. B. Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) kann wiederum eine fokussierte Ernährung mit schleimstoffreichen Lebensmitteln wie Reis, Haferflocken oder Leinsamen helfen, da Schleimstoffe bei Entzündungen hemmend wirken.
Die Ernährungstherapie kann bei vielen Krankheiten helfen, unter anderem bei
- Übergewicht
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Stoffwechselstörungen
- Magen-Darm-Problemen
- Schlafstörungen
- Konzentrationsproblemen
- Hauterkrankungen (Neurodermitis, Akne)
- Allergien
- Rheuma
- Essstörungen
- Depression