Die jeweiligen klimatherapeutischen Anwendungen haben unterschiedliche historische Ursprünge. Das Heilbaden als Grundlage der Balneotherapie ist eine antike Praktik aus dem alten Ägypten. Allerdings gab es im Laufe der Geschichte verschiedene Ärzte und Heilkundige wie den griechischen Arzt Asklepiades von Prusa, den englischen Arzt Richard Russell, die deutschen Ärzte Tabernaemontanus und Emil Osann sowie den bayerischen Priester Sebastian Kneipp, die spezifische Kuranwendungen der Balneotherapie ausformulierten. Am bekanntesten sind diesbezüglich die Kneipp-Kur sowie die auf einer Behandlung mit Meerwasser basierenden Thalasso-Therapie nach Richard Russell.
Waldbaden und Luftkuren im Wald haben ihren Ursprung wiederum in Japan. Die Waldtherapie ist noch relativ jung und wurde 1982 durch das japanische Landwirtschaftsministerium als Shinrin-yoku ins Leben gerufen. Zuvor gab es in Asien bereits diverse heilsame Entspannungspraktiken, die nach alter Tradition vornehmlich im Wald oder an anderen erholsamen Naturorten durchgeführt wurden. Hierzu zählen Yoga, Qi-Gong sowie die Meditationsübungen buddhistischer Mönche und verschiedener asiatischer Kriegerkasten.
Als Pionier der heilklimatischen Luftkur, die sich das besondere Höhenklima der Berge zu Nutze macht, gilt der Schweizer Arzt Alexander Spengler. Zunächst als Standardtherapie gegen Tuberkulose eingesetzt, wurde Spenglers 1849 entwickelte Luftkur später zur am weitesten verbreiteten Klimakur der Welt. Heute werden Lufttherapien nicht mehr nur in den Bergen, sondern auch in Wäldern und am Meer durchgeführt, wobei zu den wichtigsten Indikationen neben Tuberkulose auch andere Atemwegserkrankungen, darunter Asthma oder chronische Bronchitis zählen.