Thermalbäder
Definition: Was sind Thermalbäder?
Als Thermalbäder oder auch „Thermen“ werden Orte und Plätze bezeichnet, an denen auf natürliche Weise oder durch eine Tiefbohrung mindestens 20 Grad Celsius warmes Wasser aus den Tiefen der Erde austritt. Fast immer ist das Thermalwasser mineralhaltig. Gelegentlich finden sich auch Thermalquellen, die mit stark salzigem Thermalwasser aufwarten können, die sogenannten Thermalsolebäder.
Geschichte: Das sind die Hintergründe der Thermalbäder
In Pompeji, in den Stabianer Thermen am Fuße des Vesuv, befindet sich das wahrscheinlich älteste Thermalbad Europas, errichtet um das Jahr 300 vor Christi. Insbesondere natürlich austretende Thermalquellen wurden seit jeher von Menschen genutzt – anfangs nur zur Körperhygiene, denn die heilende Wirkung war noch unbekannt. Dass ein Bad in einer Thermalquelle erholsam und vitalisierend ist, wurde aber bereits früh dokumentiert. Ausführliche und mitunter amüsante Berichte lesen Sie in den Aufzeichnungen des Paracelsus nach. Aber auch die Goldsucher im kanadischen Klondike wussten bereits vor über 200 Jahren die dortigen Thermalbäder in Höhlen im heutigen Territorium Yukon zu schätzen. Und die alten Römer durften erstmals 25 vor Christus am Marsfeld in Rom zur Wellness in wohlig temperiertem Wasser baden gehen. Die Entdeckung von Thermalquellen hat oft dazu geführt, dass in der Umgebung ein Kurort entstand, in dem auch Massagen sowie andere Anwendungen und Therapien geboten wurden. Diese Thermalbäder entwickelten sich ab dem Spätmittelalter und bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts teilweise traditionell zum Treffpunkt des Hochadels, der Reichen und Berühmten. In der Folge erlangten diese Thermalbäder eine hohe Bekanntheit für die Wirkung ihres Heilwassers sowie für die einzigartige Architektur, zumeist geprägt von Prachtbauten aus dem Jugendstil, dem Barock oder der Renaissance.
Wirkung & Indikationen: Was sind die Vorteile vom Baden in Thermalwasser?
Welche therapeutischen Erfolge durch Thermalbäder erreicht werden, hängt entscheidend von der Zusammensetzung des Wassers ab. Es ist der Gehalt der Inhaltsstoffe wie Magnesium, Natrium, Hydrogenkarbonat, Jod oder Schwefel, der das Wasser der Thermalbäder nur für äußere Anwendungen oder auch als Trinkkur nutzbar macht. Sie finden bei uns für Ihren nachhaltig erholsamen Wellnessurlaub Thermalbäder, deren Herz eine Akratotherme ist. Darunter verstehen Fachleute ein Quellwasser mit weniger als 1000 mg/l festen Bestandteilen und einer natürlichen Temperatur von mehr als 20 Grad Celsius. Zudem muss die therapeutische Wirksamkeit der Quelle wissenschaftlich zertifiziert sein. Im nachweislich heilwirksamen Wasser dieser Thermalbäder können Sie quasi unbegrenzt lange baden. Die Wirksamkeit der Thermalbäder wurde 2010 von der Medizinischen Universität Graz in einer Studie belegt. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Untersuchung wurde auch bewiesen, dass Thermalwasser den Stresspegel signifikant senken kann. Zudem sind Erkrankungen des Bewegungsapparates ein Therapiefeld für Thermalquellen, auch bei Schäden an den Bandscheiben. Darüber hinaus gilt die positive Wirkung der Thermalbäder auf das vegetative System als gesichert.
In den Thermalquellen, in denen das radioaktive Gas Radon gelöst ist, ist die Badezeit meist auf rund 20 Minuten täglich begrenzt. Das Universitätsklinikum Erlangen hat hierzu die Ergebnisse der RAD-ON02-Studie nach der EudraCT Nr. 2016-002085-31 von 2010 veröffentlicht. Demnach sind Thermalbäder mit radonhaltigem Thermalwasser bei vielen das Mittel der Wahl, wenn chronisch-degenerative oder entzündliche Beschwerden im Bereich der Muskeln und des Skeletts vorliegen. Die Radontherapie in einem der Thermalbäder beschert den Patienten häufig eine deutliche Schmerzreduktion und eine verbesserte Beweglichkeit.
Die nachfolgenden Tabellen geben Ihnen einen Überblick dazu, welche Mineralien und Spurenelemente bei verschiedenen Krankheiten Linderung versprechen.
Indikationen des Bewegungsapparates
Indikationen der Haut
Indikationen der inneren Organe & Sinne
Indikationen der Nerven & Stress
Indikationen des Stoffwechsels
Nebenwirkungen & Kontraindikationen: Wann sollten Sie auf Thermalbäder verzichten?
Zwar gilt für nicht radonhaltiges Thermalwasser keine zeitliche Begrenzung zum Baden, dennoch sollten Sie den wohlig warmen Genuss nicht über Gebühr auskosten. Das temperierte Wasser kann die Gefäße und das Herz belasten, weshalb Thermalquellen für Herzkranke nur nach Absprache mit dem Arzt besucht werden sollten. Auch bei offenen Wunden, akuten Verbrennungen und sogar bei einem kürzlich erlittenen Sonnenbrand ist die Erholung in den Thermalbädern keine gute Idee, insbesondere dann, wenn im Wasser Salze und Schwefel gelöst sind.
Thermalbäder mit Übernachtung: Mit diesen Angeboten & Hotels können Sie die nachhaltige Wirkung des Thermalwassers ausprobieren
Ob als Geschenk via Gutschein oder selbst ausgesucht und gebucht: Mit einem Wellnessurlaub in einem der mondänen Thermalbäder buchen Sie eine lang anhaltende Erholung quasi inklusive. Sie finden bei uns sportliche, luxuriöse oder romantische Hotels, gleich neben der namhaften Klinik, in der modernste Heilverfahren und die Kraft der Natur kombiniert werden. Nutzen Sie Ihren Urlaub zum Wandern, für Radtouren oder für den Wassersport und legen Sie therapeutisch wirksame Pausen in den Thermalbädern ein.
Alles Wissenswerte über Thermalbäder erfahren und anders erleben
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Thermalbäder und können sich Anregungen für Ihren nächsten Urlaub holen:
Thermalbäder – Ursprung, Geschichte und Wirkung von Thermalbädern
FAQ – Wissenswertes zu Thermalbädern
In einem Thermalbad tritt mindestens 20 Grad Celsius warmes Wasser aus den Tiefen der Erde aus oder es wird durch eine Tiefbohrung gefördert. Dieses Thermalwasser mit Temperaturen von teilweise über 70 Grad C wird durch seinen Mineralgehalt oftmals zum Heilwasser.
Nein, einige Thermalbäder bieten ein stark schwefel- oder radonhaltiges Thermalwasser oder eine Sole. Diese sind für den menschlichen Verzehr nicht geeignet.
Im Prinzip immer. Mit entspannenden Aufenthalten in den Thermalbädern beugen Sie wirksam Stress vor und halten Ihren Körper in Schwung. Leiden Sie bereits unter einer Erkrankung, die mit Thermalwasser zu therapieren ist, hilft der Aufenthalt in dem temperierten Wasser dabei, schnell gesund zu werden.
Thermalbäder und Thermen haben grundsätzlich dieselbe positive Wirkung auf Kinder wie auf Erwachsene. Es kann jedoch sein, dass die Konzentration enthaltender Mineralien sehr hoch ist und Kinder (insbesondere Kleinkinder) diese Becken vorsichtshalber nicht nutzen sollten. Außerdem ist zu bedenken, dass Kinder nicht in jeder Therme Zutritt haben. In den großen Thermen gibt es bestimmte Tage, an denen Familien mit ihren Kindern kommen dürfen. Darüber hinaus sind in Deutschland und Europa aber auch viele kindgerechte Thermen und Badeparadiese vorhanden, welche Sie jeden Tag in der Woche mit Ihren Zöglingen besuchen dürfen.
Thermalbäder verfügen in der Regel über mehrere Thermalbecken unterschiedlichster Zusammensetzung. Darüber hinaus können Sie sich auf großen Saunalandschaften mit Dampfbad und mehreren Saunen freuen.